Leserbrief zum Artikel zur PKV mit Uwe Laue

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Leserbrief zum Artikel zur PKV mit Uwe Laue (Debeka-Chef) vom 26.7.05 Stuttgarter Zeitung

PKV untergräbt eigene Zukunft

In Ihrem guten Interview mit dem Debeka-Chef Laue wird dargelegt, dass die private Krankenversicherung (PKV) in vielerlei Hinsicht ein Rettungsanker für die kränkelnden gesetzlichen Krankenkassen ist. Oft auch ein ungeliebter Wettbewerber.

Andererseits diskutieren die Verantwortlichen der PKV seit ca. 2 Jahren immer wieder den Sachverhalt, dass die privat versicherten Patienten gleiche Leistungen in den Arztpraxen und Krankenhäusern mit mehr Geld bezahlen müssten wie von der gesetzlichen Krankenversicherung dafür bezahlt würde.

Dieser Sachverhalt ist nur vordergründig richtig, da über die Vorteile der Privatversicherten nie gesprochen wird: Schnellere Terminvergabe in Praxen und Krankenhäusern für Untersuchungen und Operationen, besserer Service, freie Arzt­wahl, uneingeschränkte Möglichkeit der Verordnung innovativer Medikamente sowie höherer Zeitaufwand und intensivere Zuwendung im Patienten-Arzt-Gespräch. Von den vielen Sonder-Sprechstunden für Privatversicherte ganz abgesehen.

Wenn die Verantwortlichen der PKV weiterhin ihre Vergütungen und Leistungen „schlecht reden“ und diese den gesetzlichen Krankenkassen anpassen wollen, werden sie sich selbst den Boden unter den Füßen wegziehen, sprich sich ihrer Existenzgrundlage berauben. Für die Bürger dieses Landes wird sehr schnell klar sein: Wenn es keinen Unterschied mehr zwischen gesetzlicher Krankenversicherung und privater Krankenversicherung gibt, habe ich natürlich keinen Anlass mehr, mich privat zu versichern (mit in der Regel höheren Beiträgen!). Die Excellence der Privaten geht verloren! Ein Gegenspieler im Wettbewerb wird fehlen.

Diese Sachverhalte würden den Politikern in die Hand spielen, die derzeit über eine Bürgerversicherung (Einheitskrankenkasse) nachdenken.

Die deutschen Facharztverbände halten ein Fortbestehen der privaten Krankenversi­cherungen für unbedingt erforderlich, auch aus Wettbewerbsgründen! Deshalb haben wir Fachärzte unsere Mitglieder aufgefordert, die privat versicherten Patienten auf den anstehenden Richtungsentscheid bei der vorgezogenen Bundestagswahl hinzuweisen. Die möglicherweise anstehende Einführung einer Bürgerversicherung würde die Auf­lösung der PKV zur Folge haben. Das können sich weder die Fachärzte noch die Privatversicherten wünschen.

28. Juli 2005

Dr. med. Michael P. Jaumann


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